FALLBEISPIEL NR. 8
Optimierung der Abwasserbehandlung sichert Einleitwerte
Ein Betrieb der Nahrungsmittelbranche betreibt eine eigene Kl
äranlage nach dem Belebungsverfahren. Diese weist aufgrund der Bildung von Fadenbakterien und von leichtem Schlamm zum Teil Probleme bei der Einhaltung der Ablaufwerte auf.

Sofortmaßnahmen zur schnellen Behebung dieser St
örungen wie z.B. Dosierung von Flockungsmitteln sind kostenintensiv. Bei Überschreitung der Ablaufwerte sind erhebliche Probleme mit den Behörden zu erwarten.

Das Unternehmen beauftragte das B
üro Abwasser König mit der Durchführung einer Verfahrensanalyse und der Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen.

Verfahrensoptimierung verbessert Betriebsergebnisse

Als erster Schritt erfolgte die Bestandsaufnahme der innerbetrieblichen Wasserwirtschaft, die Analyse der Verfahrenstechnik der Kläranlage sowie die Auswertung der Betriebstagebücher.

Folgende Schwachpunkte wurden erkannt:
  •  Zulauf zur Kläranlage weist unausgewogenes Nährstoffverhältnis auf.
  •  Im betrieblichen Abwassersystem kommt es zur Versäuerung des Abwassers. Um dem entgegenzuwirken, wird an verschiedenen Stellen Lauge dosiert.
  •  Absetzbecken zur Abscheidung von Sand haben zu hohe Aufenthaltszeiten.
  •  Die Belebung wird bei einer zu niedrigen Sauerstoffkonzentration betrieben.
  •  Starke Belastungsschwankungen der Abwassermengen und -frachten.
Als Sofortmaßnahmen wurde die Dosierung von Stickstoff vorgeschlagen. Gleichzeitig wurden Vorschläge zur getrennten Erfassung organisch hochbelasteter Teilströme erarbeitet und umgesetzt. Diese werden jetzt mit geringer Verweilzeit im betrieblichen Abwassersystem über ein belüftetes Becken der Kläranlage zugeleitet. Die Fäulnisprozesse werden dadurch unterbunden. Die Dosierung von Lauge konnte stark reduziert werden.

F
ür den Betrieb der Biologie wurde eine andere Betriebsweise erarbeitet, die höhere Sauerstoffkonzentrationen während der belüfteten Phase zulässt.

Durch diese Sofortmaßnahmen konnte bereits eine wesentliche Verbesserung der Situation erreicht werden.

Langfristige Zielsetzung ist die Anlage durch eine vorgeschaltete anaerobe Stufe f
ür die hochkonzentrierten Teilströme zu entlasten.

Durch die erarbeiteten Sofortmaßnahmen wurde die Einhaltung der Anforderungen ohne zusätzliche Belastungen für den Betrieb erreicht. Für die langfristige Sicherung des Betriebs wurde eine Beratungsvereinbarung getroffen.
© 2008 Erwin König Kontakt/contact
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