FALLBEISPIEL NR. 6
Richtige Bewertung des betrieblichen Abwassers reduziert Herstellungsbeitrge
Eine Brauerei wird auf der Basis der organischen Fracht mit 3.000 EW eingestuft. Die Klranlage des Abwasserverbands wird fr Stickstoff- und Phosphorelimination ausgebaut.

Die Kosten sollen auf der Basis der Einwohnerwerte auf die Mitgliedsgemeinden umgelegt werden. Die Gemeinde beabsichtigt die Kosten f
r die 3.000, direkt der Brauerei zugeordneten, Einwohnerwerte im Rahmen einer Sondervereinbarung direkt auf die Brauerei umzulegen. Es steht ein Kostenanteil von ca. 450.000 € fr die Brauerei im Raum.

In dieser Situation beauftragte die Brauerei das B
ro Abwasser Knig zu berprfen, inwieweit diese Forderungen vor dem Hintergrund der Reinigungsanforderungen gerechtfertigt sind und welche Alternativen zur Reduktion der Beitragsbelastung bestehen.

Beitragseinsparung durch richtige Bewertung des Abwassers!

Im Rahmen der berprfung erfolgte als erster Schritt eine berprfung der Planungen des Abwasserzweckverbands. Auf der Basis dieser Planungen wurde der Einfluss von Brauereiabwasser auf die wesentlichen Bemessungsparameter der Klranlage wie Beckenvolumen, Belftungskapazitt, Schlammanfall usw. abgeschtzt. Es zeigte sich, dass der Einfluss sehr gering ist.

Um abgesicherte Daten des Abwassers der Brauerei zu bekommen, erfolgte als weiterer Schritt die Zusammenf
hrung und getrennte Erfassung des Produktionsabwassers mit anschließender Messung der Mengen und Frachten. Es zeigten sich in Abhngigkeit der Produktion starke Schwankungen. Durch innerbetriebliche Maßnahmen konnte insgesamt eine Reduktion der Frachten erreicht werden.

Auf der Basis der gemessenen Abwasserbelastung wurde anhand von Beispielrechnungen der Einfluss verschiedener Vorbehandlungsmaßnahmen auf die Baugr
ße der kommunalen Klranlage aufgezeigt. Es zeigte sich, dass unter Bercksichtigung aller Parameter das Abwasser der Brauerei trotz einer organischen Belastung von 2.500 EW (bei Verzicht auf eine Vorbehandlung) nur das Bauvolumen von ca. 500 natrlichen Einwohnern beanspruchte.

Das gleiche Bauvolumen auf der kommunalen Kl
ranlage ist auch bei einer Vorbehandlung des Abwassers durch die Brauerei erforderlich. Eine Vorbehandlung des Abwassers mit einem Kostenaufwand von ca. 150.000 € bringt also keine Einsparungen beim Bau der kommunalen Anlage. Sie verringert jedoch die Beitragszahlungen wesentlich.

Wegen der Zusammenh
nge wurden mit der Gemeinde und dem Abwasserzweckverband Verhandlungen aufgenommen. Die Brauerei strebt eine Beteiligung entsprechend dem beanspruchtem Bauvolumen an. Die Brauerei ist somit mit ca. 500 EW einzustufen. Dies entspricht einer Reduktion des Beitrags auf 80.000 €.

Durch die Kenntnis der Verfahrenstechnik der kommunalen Abwasserentsorgung kann eine wesentliche Beitragsentlastung erreicht werden. Die wirtschaftliche betriebliche Abwasserentsorgung wird sichergestellt.
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